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Bereits 1926 hat der Magistrat der Stadt Neudamm N/M den Amtssee, der zur Preußischen Domänenverwaltung gehörte, für eine Kaufsumme von 7.350 RM vom Landwirtschaftsministerium erworben. Dieser See, der unmittelbar an das Zentrum der Stadt (Der Markt) anschloss, hatte eine Länge von ca. 770 Metern und eine Breite von ca. 200 Metern, sowie eine durchschnittliche Tiefe von 12 Metern.

Der auf dem See beruflich durchgeführte Fischfang brachte einen nur geringen wirtschaftlichen Nutzen, da für Laichplätze das notwendige Vorland fehlte und auch die Tiefe des Sees gegen eine Fischaufzucht sprach. Für die Einwohner der Stadt war der See allerdings das Erholungsgebiet nach getaner Arbeit oder auch Ausflugsziel an Sonn- und Feiertagen. Auf Grund der geringen wirtschaftlichen Nutzung stimmte das Ministerium dem Verkauf des Sees und einiger angrenzender Landflächen an die Stadt zu. Später ließ die Stadtverwaltung am nordwestlichen Teil des Sees eine "See-Badeanstalt" - die auch heute noch besteht - errichten. Der Neudammer "Männer-Turnverein" errichtete dann 1927/28 unter großen finanziellen Schwierigkeiten eine 160.000 RM teure Turnhalle mit den dazugehörigen Sportplätzen. Die am südwestlichen Teil des Stadtsees erbauten Anlagen konnten auch von den Schulen der Stadt für den Turnunterricht genutzt werden. Die Turnhalle hatte Platz für mehr als 1100 Besucher und war auch auf Grund ihrer großen Bühne Veranstaltungsort für fröhliche Feiern, Theater- und Konzertaufführungen und sogar das Reichssymphonie-Orchester gab ein Gastspiel. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges wurden in der Halle Schulbänke gelagert, da die Schulen als Lazarette dienten. Außerdem lagerten in ihr noch einige Tausend Schuhe, die aber nicht paarweise sortiert waren. Als dann die russische Armee in Neudamm einmarschierte, ging die weit über die Grenzen Neudamms hinaus bekannte Sporthalle in Flammen auf. Man vermutete, dass einige Neudammer Hitlerjungen verhindern wollten, dass die gelagerten Vorräte der russischen Armee in die Hände fielen und die Halle daher anzündeten.